Tipps zu Aufsätzen 4 10. Jahrgangsstufe 4 Dialektische Erörterung 4 Vorgehensweise

 

  Dialektische Erörterung - Vorgehensweise
       
  Für das Ausformulieren einer Erörterung ist die Vorarbeit enorm wichtig. Hierfür solltest du dich an bestimmte Arbeitsschritte halten, die dir helfen werden, einen Überblick zu erhalten und Ordnung in deine Gedanken zu bringen.
       
  1. Schritt
       
    Der erste Schritt besteht darin, dass du dir zunächst einmal über das Thema klar wirst.
       
    Du solltest dich vergewissern, dass du tatsächlich eine dialektische Erörterung ausformulieren musst, indem du noch einmal den Erörterungstyp überprüfst. Das erkennst du meistens daran, dass deine Aufgabe eine Entscheidungsfrage beinhaltet, du sie also entweder mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten kannst.
       
    Wichtig ist, dass du das Thema hundertprozentig erfassen kannst, also den Inhalt sowie die darin enthaltenen Begriffe und auch die Stellung der Themenfrage klärst.
       
    Hierfür solltest du dir wirklich Zeit nehmen, denn die Gefahr ist groß, dass man bei einer Erörterung das Thema verfehlt.
       
    Lasse dich also von hilfreichen (Erschließungs-) Fragen leiten:
    Um was handelt es sich bei dem Thema? Was gehört alles dazu? Gibt es Begrenzungen / Einschränkungen?
    Verstehe ich alle (Schlüssel-) Begriffe, die darin enthalten sind?
    Ist die Themafrage präzise gestellt? Kann ich sie gut nachvollziehen?
    Was muss ich beachten? Wo könnte ich Probleme haben?
       
    Wenn du eine Wahl zwischen mehreren Themen treffen musst, frage dich folgendes:
    Welches Thema interessiert mich?
    Weiß ich genug zu diesem Thema, um ausreichend Argumente zu finden?
       
    Manchmal ist die Themenfrage auch erst noch versteckt. Du bekommst nur die Themenstellung, also die Problematik aufgezeigt und musst dir die Themenfrage erst noch selbst erschließen.
       
    Mit der Themenfrage weiß der Leser aber nun präzise, welche Antworten die kommende Erörterung sucht.
       
  2. Schritt
       
    Nachdem du das Thema gewählt und es dir genau erschlossen hast, kannst du nun mit der Stoffsammlung beginnen.
       
    Die Stoffsammlung dient dazu, dass du all dein Wissen, deine Ideen und Gedanken zu deinem Thema sammelst und aufschreibst. Du betreibst also eine Art Brainstorming. Du notierst alles, was dir zum Thema einfällt, auch wenn es dir etwas entfernt davon erscheint.
     
    Überlege dir zu deinem Thema alle positiven und negativen Aspekte (evtl. auch Gemeinsamkeiten und Unterschiede).
       
    Wenn du nicht weißt, wo du anfangen oder wie du weitermachen sollst, dann helfen dir vielleicht mögliche Antworten auf die W-Fragen weiter. Diese solltest du dir dann im Zusammenhang mit deinem Thema stellen: Wer, Wann, Wo, Wozu, Warum, Wie, Womit, Wohin, Welche Wirkung, Welche Absicht, Welche Folgen, Welche Gründe?
       
    Du solltest dir als Hilfe dein Blatt Papier schon vorher in verschiedene Teile einteilen, um dich später leichter zu orientieren oder etwas hinzuzufügen.
     
    Auf jeden Fall lohnt es sich, eine Pro und eine Contra Seite zu erstellen, damit du die negativen und positiven Aspekte schon einmal geordnet hast.
     
    Du kannst dir aber auch zunächst einmal die wichtigen Schlüsselbegriffe in der Themenstellung raussuchen und erst einmal in dieser Unterteilung zu den einzelnen Punkten deine Gedanken sammeln.
       
    Vergiss nicht, auch gleich immer Beispiele mit aufzuschreiben, die deine Argumente stützen!
       
  3. Schritt
       
    Fällt dir nun wirklich nichts mehr ein und du hast aber genug Stoff gesammelt, ist es jetzt an der Zeit, dein Material zu ordnen.
       
    Alle Gedanken, die zusammengehören, versiehst du am besten mit einer geschweiften Klammer. Du kannst natürlich auch mit verschiedenen Farben oder anderen Symbolen arbeiten. Für diese Punkte musst du jetzt Oberbegriffe finden, die deine Argumente darstellen.
       
    Jetzt kannst du dir deine Argumentation aufbauen.
       
    Überlege dir, welche Argumente du auf jeder Seite am wichtigsten und welche am schwächsten findest und ordne sie steigernd der Reihe nach. Notiere dir die jeweiligen Ziffern dahinter, damit du deine Reihenfolge für die Gliederung noch weißt.
       
    Betrachte nun beide Positionen, wäge ab und entscheide dich für einen Standpunkt.
       
       
  Zeiteinteilung
       
  Bei diesen ganzen Arbeitsschritten musst du immer die Zeit beachten. Sie ist leider nur begrenzt und somit kannst du dir nicht stundenlang überlegen, was dir alles zu dem Thema einfällt. Es ist also wichtig, dass du dir deine Zeit sinnvoll einteilst.
       
  Natürlich kannst du nicht für jeden Arbeitsschritt eine bestimmte Zeitspanne einplanen. Das hängt immer vom Thema und der Person selbst ab, wie viel Wissen und Ideen sie mitbringt.
       
  Du solltest dir aber immer merken, dass die Vorarbeit einen Großteil deiner Zeit in Anspruch nimmt.